25.02.2024 – Bezirkstag der Schützen

Angekommen im Mittelfeld

Das Winterbrauchtum hat sich vor knapp zwei Wochen verabschiedet und nun starten die Schützen ihren Reigen, der sich über das gesamte Frühjahr bis hin zum Herbstbeginn im September erstreckt. Den Auftakt bildet der heutige Bezirkstag der Schützen des Bezirks Düsseldorf-Mitte. Nach einem festlichen Gottesdienst mit Fahnenabordnungen, die von den Obristen und ihren Adjutanten aus der Flehe und Hamm in die Kirche geführt wurden, und Teilnehmern verschiedener Kompanien in der Fleher Pfarrkirche ziehen wir unter Musikbegleitung über die Fleher und Ulenbergstraße zum Schießstand der Bilker Schützen in der Gaststätte "Goldene Mösch".

Heimattreue (II) in der 'Goldenen Mösch' Fleißige Helfer sind dort schon dabei, den olympiatauglichen Schießstand für die verschiedenen Wettbewerbe vorzubereiten. Nachdem alle - wenn auch etwas beengt - einen Platz im Raum gefunden haben, begrüßt uns unserer Bezirksbundesmeister Karl-Wilhelm Hahnen. Bevor er zum Programm des heutigen Tages kommt, stellt er uns in seiner Ansprache kurz die neu gewählten Mitglieder des Vorstandes des Schützenbezirks Düsseldorf-Mitte vor. Dieser ist, nachdem er einige Vakanzen aufwies, nun wieder fast vollständig.
Die Hammer Bruderschaft arbeitet jetzt mit zwei Mitgliedern in diesem Gremium: Andreas Eyckeler hat das Amt des Kassierers übernommen und laut Karl erstmal erfolgreich die rückständigen Kontoauszüge bearbeitet sowie die Buchführung auf den aktuellen Stand gebracht. Zweites Hammer Mitglied ist Johannes Wolfgarten, letztjähriger Jungschützenkönig, der die Position des Jungschützenobmanns einnimmt, die schon länger unbesetzt war. Auch der Posten des Bezirkspräses wartet schon länger auf Wiederbesetzung - aber Karl-Wilhelm wäre nicht Bezirksbundesmeister, wenn er nicht schon einen - aus seiner Sicht geeigneten - Bewerber unter den Anwesenden ausgemacht hätte. Der offensichtliche Wink war jedenfalls gelungen.
Sichtbares Zeichen ihrer neuen Aufgaben ist im weiteren Verlauf des Tages eine Spendensammlung für die Jugendarbeit im Bezirk, der fast ebenso fleißig zugesprochen wird wie den Kaltgetränken.

Gegen 13 Uhr beginnt das Schießen um die Würde des Bezirksjugendprinzen. Auf dem Bilker Schießstand wird - anders als bei uns auf dem Schützenplatz - auf zehn Meter Entfernung mit Luftgewehren geschossen - für die meisten Hammer Schützen mindestens ungewohnt, wenn nicht ganz neu, da das Sportschießen in unserer Bruderschaft ja nicht so weit verbreitet ist. ... Das lässt sich auch schon ein bisschen daran ablesen, mit was für "High-Tech"-Gewehren einige Vereine diesen Wettbewerb absolvieren und welche eher einfachen sowie eher älteren Modelle die Hammer Bruderschaft nutzt. Aber Material ist ja nicht alles ... auch wenn es nicht ganz unbedeutend ist ... doch dazu später mehr. Klaus St. mit Oberst Bernd K. Da der Hammer Jungschützenkönig Nick Klein krank ist, ist die Hammer Bruderschaft hier nicht vertreten. Nach dem Vorbereiten der Schießbahnen und der Gewehre durch die Schützen und ihre Betreuer, kännen einige Probeschüsse absolviert werden. Diese können volldigital sowohl von den Schützen aelbst an kleinen Bildschirmen ihrer Bahn verfolgt werden als auch von den anderen Schützen an den großen TV-Bildschirmen in der Gaststätte. Dann wird es ernst, die Bildschirme werden dunkel geschaltet und der Wettkampf beginnt. Das Ergebnis liegt dann erst mal sicher im Schießcomputer, keiner der TeilnehmerInnen (!) weiß bislang, wie es ausgegangen ist.

In der nächsten Runde sind dann die Regimentskönige bzw. ihre Pendants aus den Bilker Kompanien an der Reihe. Bei Aufbau und Einrichtung von Gewehr und Bahn wird unser König Klaus von unserem Oberst Bernd unterstützt. Dann starten die Probeschüsse ebenso wie bei den Jugendlichen. Und das scheint gar nicht so einfach zu sein - die Halterungen, auf den das Gewehr aufliegt, sind doch wackeliger als angenommen ... und wenn es einmal wackelt, ist es schwierig, dies wieder zu beenden. Die Probeschüsse laufen passabel - aber Klaus ist sicher keine Spitzenklasse. Dann das gleiche Prozedere wie bei den Jungschützen: Dunkelschalten der Bildschirme und der Wettkampf läuft. Auch nach der Schussabgabe heißt es wieder Abwarten, bis das Ergebnis zum Abschluss des Tages verkündet und der neue Bezirkskönig gekürt wird.

Bis zum Beginn es Mannschaftsschießens bleibt noch etwas Zeit für die gesellige Seite des Tages. Dann wird es ernst für die jeweils acht Schützen der jeweiligen Teams. Die Hammer Bruderschaft hat ein Jungschützenteam und eines aus Heimattreuen Hammer gemeldet. Nach dem "Einschießen" hat jeder Teilnehmer fünf Schüsse, die gewertet werden. Mit 46 Ringen liefert unser erster Schütze Sven ein wirklich gutes Ergebnis ab. Das ist sicherlich keines von den zwei Streichergebnissen. Beim vierten Schützen aus den Reihen der Heimattreuen passiert es dann - unser Material versagt, die kleinen Diabologeschosse purzeln beinahe nur noch vorne aus dem Gewehrlauf. Heimattreue (I) in der 'Goldenen Mösch' Unser Meisterschütze ist leicht genervt, da scheint etwas mit der Kompression nicht mehr zu stimmen. Warum bei ihm? Nach einem Probeschuss durch unseren Oberst wird das Gewehr durch das zweite der Bruderschaft ersetzt. Dann geht es weiter, aber Konzentration und Ruhe sind dahin, das Ergebnis bleibt hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurück. Bei den folgenden Schützen bleibt läuft erst mal alles rund, bis sich beim Letzten unserer Kameraden irgendein Klein teile (eine Dichtung?) aus dem Ersatzgewehr löst, so dass auch dieses ausgetauscht werden muss. Wer hätte gedacht, dass der Wettkampf heute so materialfressend wird - zumindest für heute zwei Totalverluste - bei zwei mitgeführten Gewehren! Letztendlich stehen bei uns nachher 244 Ringe (von 300 möglichen) in der Wertung.

Nachdem dann irgendwann alle Teams den Wettkampf beendet haben, werden die Ergebnisse durch unseren Bezirksbundesmeister verkündet. Zeitweise kann er sich in dem kleinen Raum nur mühsam Gehör verschaffen, nachdem die ersten Sieger feststehen und von ihren Kompanie- oder Bruderschaftsmitgliedern lautstark gefeiert werden. Die Teilnehmer der jeweiligen Hammer Königskompanie haben sich bekanntermaßen in den letzten Jahren meist in der "Abstiegszone" getummelt. Hingegen haben die Heimattreuen Hammer in einem extrem materialbetonten Wettkampf mit schwierigsten Bedingungen durch die zwei Totalverluste jeweils zwei gute sechste Plätze errungen und die Bruderschaft damit im Mittelfeld des Bezirks etabliert. Was sich für einige Verein sicherlich negativ anhören würde, ist für uns durch die Vorgeschichte eher als Erfolg und ein Schritt in die richtige Richtung anzusehen!

In jedem Fall haben wir den Tag genossen und danken den Organisatoren des Bezirksverbandes für ihren EInsatz und die gute Organisation.

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